Welcher Yoga-Stil passt zu mir?

Bei den Yogalehrer-Ausbildungen habe ich festgestellt, dass die unterschiedlichen Yoga-Stile die Leute verwirren, falls sie diese überhaupt kennen. Darum möchte ich hier auf die unterschiedlichen Yoga-Stile eingehen.

 

Generell finde ich, dass Yoga sehr von dem/der Lehrer/in abhängt – wie Yoga angeleitet wird, was nebst der Asana Praxis sonst noch gelebt und erzählt wird. Den passenden Stil zu finden ist der erste Schritt, die/den richtige/n Yogalehrer/in zu finden der zweite Schritt.

 

Ich persönlich habe viele verschiedene Yoga-Stile ausprobiert und kennengelernt. Keiner ist besser oder schlechter als der andere, sondern sie decken dank ihrer Vielfältigkeit auch eine grosse Bandbreite an Bedürfnissen der Menschen ab. Also ist die Frage weniger „Welcher Yogastil passt zu mir“ sondern eher:

Was für ein Bedürfnis hast du an deinen Yoga-Stil?

  1. Willst du aktiv sein?
  2. Willst du entspannen?
  3. Willst du dehnen?
  4. Willst du immer denselben Ablauf? Oder lieber vielseitige Yoga-Lektionen?
  5. Wie offen bist du gegenüber Atemtechniken?
  6. Wie offen bist du gegenüber spirituellen Themen, Energiearbeit und Singen?
  7. Hast du Rückenschmerzen und willst deswegen mit Yoga beginnen?

Die bekanntesten Yoga-Stile sind Hatha Yoga, Ashtanga Yoga und Vinyasa Yoga. Yin Yoga erlebt dank seiner lang gehaltenen Dehn-Positionen einen Boom – können die Leute darin auch gut loslassen. Viniyoga ist ein sehr sanfter Stil, der vor allem Menschen mit Einschränkungen hilft, ein bisschen Mobilität und vor allem Entspannung ins Leben zu bringen. Kundalini Yoga ist wohl der Yoga-Stil, der auch äusserlich die spirituelle Ausrichtung am sichtbarsten ist. Doch schön der Reihe nach.

 

Welcher Yoga-Stil passt zu mir? Yoga Ausbildungen & Weiterbildungen für Yogalehrer, Physiotherapeuten & Sportprofis. Tigress Yoga Kids: Kinderyoga und Kung Fu. In Zürich Oerlikon.
Bist du sehr aktiv, liebst die Herausforderung und spürst dich, wenn du körperlich gefordert bist? Willkommen beim Vinyasa Yoga.

Typ 1: Aktiv, will vielseitige Yoga-Lektionen, ein bisschen dehnen und entspannen, aber auch auspowern --> Vinyasa Yoga

Sportler aus verschiedensten Bereichen (Fitness, Gruppensport, Läufer etc.) mögen den aktiven Teil des Yoga. Sie werden sich mehrheitlich im Vinyasa Yoga wohlfühlen (und sind dort auch oft zu finden). Die Vinyasa Yoga Klassen sind oft fliessend aufgebaut, sprich sie haben einige Sonnengrüsse eingebaut, die man mehrmals hintereinander absolviert. Die Bewegungen werden dabei mit dem Atem synchronisiert und gelegentlich wird auch eine Position mehrere Atemzüge gehalten. Dieser Yoga-Stil ist aktuell wohl der populärste, weil er den Lehrer/innen am meisten Freiheit gibt und die Leute aufgrund seines Aktivitäts-Grades anspricht. Für Einsteiger in die Spiritualität ist dieser Stil wohl der „harmloseste“ – hier finden sich viele Yogalehrer/innen, die nicht chanten oder mit Chakren arbeiten.

 

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Lang gehaltene Dehnpositionen, viel Zeit zum Loslassen: Yin Yoga.

Typ 2: Ist aktiv, will beim Yoga aber genau das Gegenteil, nämlich dehnen und loslassen. Fokus auf Muskulatur aufdehnen und entspannen --> Yin Yoga

Im Yin Yoga werden eher einfachere Yoga Positionen für mehrere Minuten gehalten. Die Lektionen dauern daher mindestens 90 Minuten. Der Fokus richtet sich ganz nach innen und aufs Loslassen. Im Yin Yoga erhält man sehr viel Zeit um mal richtig zu entspannen. Das tut vielen Menschen in der heutigen Zeit gut.

 

Typ 3: Ist aktiv, schätzt die Regelmässigkeit bzw. den immergleichen, klar definierten Ablauf der Yoga-Klasse --> Ashtanga Yoga

Im Ashtanga Yoga sind die Asanas klar und immer in derselben Reihenfolgen aufgebaut. Du gehst auch erst eine Position weiter, wenn du die letzte gemeistert hast. Diese Regelmässigkeit dieses Yoga-Stils gibt den Leuten Sicherheit und sie können – weil sie den Ablauf auswendig können – dann umso stärker den Fokus nach innen und auf den Atem richten. Diese Yoga Praxis zeichnet sich durch die Klarheit der Abläufe aus und durch den Fokus auf den Atem und den Fokuspunkt. Es wird sehr intensiv bei der Asana Praxis geatmet und der Lehrer gibt das Atmen (zählend) vor. Zudem: Ein/e echte/r Ashtangi praktiziert nicht nur ab und an, sondern täglich (es gibt auch hier Ausnahmen). Solch eine Praxis verlangt viel Disziplin und Hingabe. Wenn du dich hier wiederfindest: Dann ist Ashtanga Yoga der für dich passende Yoga-Stil.

 

Typ 4: Nicht so sportlich, will Yoga eher für den emotionalen und mentalen Ausgleich und weil der sanfte Yoga ihrem Körper gut tut, mit einem Schuss Spiritualität --> Hatha Yoga

Dieser Yoga-Stil baut kaum Flows ein, sondern ist eher auf einzelne Asanas ausgerichtet. Einige Asanas werden hintereinander absolviert und immer wieder eine Pause von mehreren Minuten eingebaut um die Wirkung der Asana zu spüren. Auch im Hatha Yoga gibt es unterschiedliche Ausprägungen: Von ganz sanft und kaum Bewegung zu minutenlangem Halten einer anstrengenden Asana – da kann alles dabei sein. Wenn du 2 oder 3 Minuten z.B. im Krieger 2 sein musst, dann spürst du die Asana ganz anders als wenn du sie nur für 5 Atemzüge hältst…

 

Im Hatha Yoga wird der Fokus oft mehr auf die Spiritualität gelegt. Es wird als auch Mantras gechantet, ein Om gesungen, mit den Chakren und Mudras gearbeitet. Viniyoga vom Desikachar ist dabei in meinen Augen eine Ausprägung des sanften Hatha Yoga.

 

 

Typ 5: Körperlich eingeschränkt, Yoga als Ausgleich, mit einem Schuss Spiritualität --> Vini Yoga

Der Viniyoga vom Desikachar ist unglaublich sanft und fokussiert sich stark auf die Einschränkungen der Menschen – und wie damit umgegangen werden kann. Geht in Richtung Yoga Therapie und ist oft in sehr kleinen Gruppen oder im Einzelsetting vorzufinden. Falls du also nicht mehr wie mit 20 herumturnen kannst und ein paar Einschränkungen hast, ist dies der für dich passenden Yoga-Stil.

 

Typ 6: Will sich spirituell und energetisch weiterentwickeln --> Kundalini Yoga

Kundalini Yoga ist in meinen Augen der Yoga, der den Fokus am stärksten auf die Spiritualität gerichtet hat. Es wird viel gesungen, viel Pranayama praktiziert, viel mit den Energien gearbeitet. Insbesondere die Erweckung der Kundalini-Energie wird beim Kundalini Yoga gesucht und mittels Yoga-Techniken unterstützt.

 

Natürlich gibt’s noch viel mehr Yoga-Stile: Jivamukti-Yoga, Iyengar-Yoga (eher Hatha-Yoga), Yoga mit Musik/Choreografie, Tigress Yoga… Meine Empfehlung ist: ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren. Vielleicht gefällt dir das eine oder andere sogar – und wenn nach ein paar Jahren ein anderer Yoga-Stil in dein Leben tritt, heisse ihn herzlich willkommen. Schliesslich verändern wir uns und somit auch unsere Bedürfnisse. Für jedes Bedürfnis gibt’s dann den passenden Yoga-Stil.

 

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Literaturtipp → Welcher Yoga-Stil passt zu mir (Chart)