Für alle, die mich kennen: Achtung, jetzt komme eine Info, die dich überraschen wird.
Als kleines Mädchen war ich alles andere als tollkühn. Ich war sehr schüchtern und hatte oft und vor vielem Angst. Ja genau, ich hatte Angst. Und zwar oft.
Die kleine Anna: schüchtern und ängstlich
Ich erinnere mich noch an ein Erlebnis auf den Philippinen. Da war ich wohl drei oder vier Jahre alt. Wir verbrachten die sonnigen Tage am Strand. Der Badeabschnitt war mit einer kleinen Mauer gesichert. Ich schätze, die Mauer war ca. 50 cm breit – also breit. Und ich erinnere mich, wie ich damals mit winzigen Tippel-Schrittchen, an der Hand meiner Mutter, auf dieser Mauer ging. Tippelschritte! Ich hatte wohl links und rechts je 15-20 cm noch Platz, aber ich fürchtete mich so sehr vor dem Wasser…
Heute muss ich lachen, wenn ich mich daran erinnere. Heute gehe ich über schmale Grate, wo es links und rechts tief runter geht ohne Angst. Aber die Gefahr unterschätzen tue ich nicht. Natürlich sichere ich mich, so gut es geht.
Ich liebe auch alle möglichen Sportarten, die einen Nervenkitzel hervorlocken und nicht ganz ungefährlich sind: Klettern, Klettersteige, Kitesurfen, Riverraften, Hydrospeed…
Woher dieser Mut kommt? Ich kann nicht sagen, wann es gewechselt hatte.
In der Jugend war ich immer sehr zierlich und schmal – und schwach. Als Ballettänzerin ist Kraft jetzt auch nicht das primäre Trainingsziel…
Ich glaube, mein Selbstvertrauen kam mit dem Kung Fu.
In der Kampfkunst lernte ich
- In meinen Körper zu vertrauen
- Zu akzeptieren, wann meine Grenzen erreicht ist
- Dass mein Körper zu viel mehr fähig ist als mein Geist denkt
- Dass mein Körper mehr Schmerz aushält als ich dachte
- Dass mein Körper schnell regenerieren kann
- Dass es doch viel braucht, bis mein Körper wirklich schaden nimmt.
Mental stark: Warrior Mindset
Jetzt denkst du vielleicht: „Oh mein Gott, was machen die im Kung Fu?!“. Alles halb so wild. Aber ich will mal einige Fragen stellen, um meine Haltung zu verdeutlichen:
- Wie oft machen wir wegen eines abgebrochenen Nagels ein Drama?
- Wie oft bezeichnen wir einen Schmerz als „megaschlimm“ obwohl er nach zwei Minuten verschwunden ist?
- Wie oft zucken wir nur schon beim Gedanken vor einem Schmerz innerlich zurück – obwohl wir ihn noch gar nicht erfahren haben?
- Wie oft zucken wir nur schon bei einem Geräusch zusammen (Zahnarzt), obwohl der Schmerz objektiv gesehen vielleicht ein 4 auf der Skala bis 10 wäre?
- Wie oft weichen wir Situationen aus, weil es bisschen unangenehm würde?
- Ein bisschen Hungergefühl aushalten? „soooo schlimm, ich werde zum Tier!“
- Ein blauer Fleck? „oh mein Goooottt, ich bin verunstaltet!“
- Ein Pickel? „oh mein Gooottt, ich kann nicht an das Date!“
Statt an die 99 Möglichkeiten zu denken und uns darauf zu fokussieren (und die Lösung des Problems zu suchen), sehen wir das 1 Unangenehme – und weichen zurück. Ist das nicht schade?
Im Laufe der Zeit hat sich dank dem Vertrauen in meinen Körper (in seine Kraft, seine Regenerationsfähigkeit, sein Durchhaltevermögen) bei mir ein Motto herauskristallisiert:
Mein Motto: "So schwierig kann das nicht sein"
Dieses Motto hat mich zugegebenermassen auch schon in schmerzhafte Situationen gebracht, nach denen ich zum Beispiel drei Tage lang meine Arme fast nicht mehr heben konnte oder mir fast den Nacken „ver-purzelbaum-t“ habe. Oder auch in Situationen, in denen ich vor Verzweiflung und Angst fast geweint habe. Und dann einfach die Zähne zusammengebissen und weitergemacht habe.
Aber er hat mich auch an 1000 andere Situationen gebracht, die ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Er hat mich in das Leben katapultiert, das grösser ist als mein Traum. Er hat mich mit wunderschönen Orten, Menschen und Situationen belohnt, die ich sonst nie erlebt hätte. Er hat mich Posen und Übungen schaffen lassen, vor denen mein Geist einfach zurückgeschreckt wäre.
Damit meine ich nicht, dass du dasselbe Motto haben musst. Aber wenn du bereit bist, über dich hinauszuwachsen
- Weniger Schmerzen
- Mehr Beweglichkeit
- Mehr Kraft
- Mehr Elastizität
- Mehr Mut
- Mehr Selbstvertrauen
Dann bist du hier richtig.
